Seit 2009 bin ich Teil des Unternehmer-Netzwerkes BNI (Business Network International) – das weltweit führende Netzwerk für Kontakte, Empfehlungen und Umsätze. Als kleiner Selbständiger hat mir das System von BNI enorm weitergeholfen. Heute bin ich selbst in der Position genau das zurückzugeben und anderen Unternehmern zu helfen. In meinem Podcast „Firmenwert steigern“ treffe ich spannende Persönlichkeiten – wie auch Michael Mayer, der Geschäftsführer von BNI Deutschland-Österreich.
Michael, was genau steht hinter dem BNI?
„Mit dem BNI schaffen wir eine Plattform für Unternehmer, die sich gegenseitig mit Empfehlungen, Kontakten und Geschäften weiterhelfen. Weltweit haben wir ein Netzwerk von 270.000 Unternehmern aufgebaut, die sich mindestens einmal in der Woche, derzeit meistens offline, aber auch live, treffen. Alles auf der Basis: Wer gibt, gewinnt. Ein Prinzip, von dem ich auch persönlich sehr überzeugt bin – wenn ich dir helfe, kannst du jemand anderem helfen und irgendwann hilfst du mir zurück.“
Was hat dich zum BNI geführt und wie hast du es geschafft, das Konzept auf Deutschland und Österreich zu übertragen?
„Ich habe den BNI erstmalig auf der Frankfurter Franchise Messe im Jahr 2002 kennengelernt, weil ich ein Buch über Franchising gelesen habe. Ich war interessiert an dem System und fand es spannend, eine Idee zu kaufen, die bereits funktioniert. So reiste ich damals von Wien nach Frankfurt. Ich war Landwirt und mein Englisch ehrlicherweise grottig. Als ich verstand, dass die Treffen meist „Breakfast-Meetings“ sind und um „7 am“ stattfinden, befand ich, dass ich mit diesem System niemals einen Unternehmer in Österreich begeistern könnte.
Nichts desto trotz blieb der Kontakt zwischen Michael Mayer und den damaligen Franchise Gebern bestehen. Es folgte eine Einladung nach London, um das Netzwerk im realen Geschehen zu erleben.
„Als ich um 8.15 Uhr in einem Golf Club nahe London, bereits 90 Minuten an einem Frühstück für Unternehmer teilgenommen hatte und in dieser Zeit 78 Empfehlungen ausgesprochen wurden, war ich einfach nur beeindruckt. Ich hatte zu dieser Zeit parallel noch eine Müllentsorgungsfirma, die vom Mund-zu-Mund Geschäfte lebte. Mir wurde klar, es ist eine Marktlücke, die ich nach Österreich bringen muss.
Ehrlicherweise hat es noch etwas gedauert, bis ich alles in der Tat umgesetzt habe. Ich hatte große Probleme damit vor anderen Leuten zu sprechen und als Direktor ist es meine Aufgabe zu informieren und zu inspirieren. Ich entschied mich für 3 Monate nach London zu gehen, um das System kennenzulernen und sicherer zu werden. Nach 6 Wochen habe ich dort meine heutige Frau getroffen und aus den wenigen Monaten wurden dann 4 Jahre. Mit meinem Geschäftspartner Harald Kleist habe ich die Rechte für Deutschland, Österreich und die Schweiz gekauft und das System in die Länder integriert. Ich kann also sagen, der BNI hat mein Leben nachhaltig verändert.
Mal ganz unabhängig vom BNI – eine Frage an dich als Unternehmer: Wie lässt sich aus deiner Sicht der Firmenwert steigern?
„Aus meiner Sicht ist es essentiell, ein System zu schaffen und nicht selbst die Firma zu sein. Ein System, was ohne dich als treibende Person funktioniert ist der Weg für Gewinn, Wachstum und schlussendlich auch für den Firmenwert. Selbstverständlich gibt es noch andere Faktoren, die den Wert beeinflussen. Wie verhält es sich mit den Kunden? Ist es ein wiederkehrendes Geschäft oder muss immer neu akquiriert werden? Alles wichtige Punkte, aber wesentlich ist der Gewinn.
Wer inspiriert dich?
Aktuell Timothy Ferriss mit seinem Buch „Die 4-Stunden-Woche“. Er denkt außerhalb der Box und inspiriert mich nachhaltig mit seinen Fragestellungen. Die Fragen bringen mich aus der Routine und lassen mich so manche Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten. Zudem bin ich bis heute stark von meinem Vater inspiriert. Er war ein sehr offener und gradliniger Mann mit starken Werten.
Was meinst du, was wird uns die nahe Zukunft bringen?
„Sie wird immer digitaler werden und durch die Technologie bestimmt sein. Den virtuellen Trend finde ich besonders spannend. Wenn wir später nur noch fiktiv in unseren Anzug steigen, um uns für ein Meeting nach Tokio zu schalten. Sicher ist, es wird zahlreiche Veränderungen geben. Wir selber müssen entscheiden, ob wir diese positiv oder negativ bewerten wollen. Ich habe für mich persönlich entscheiden, dieser Entwicklung optimistisch entgegen zu blicken.
Eine abschließende Frage – wenn zu 2 Hebel nennen müsstest, um dein Business in den nächsten 72 Stunden nach vorne zu bringen. Welche wären das?
- Rufe in den nächsten 72 Stunden insgesamt 4 Leute an und biete Ihnen deine Hilfe an. Es wird nicht nur deine Anerkennung bei diesen Menschen steigern, du wirst auch etwas von Ihnen zurückbekommen. Früher oder später, aber mit großer Sicherheit.
- Nimm dir am Morgen 1,5 Stunden Zeit für ein Thema, das dein Business weiterbringt. Wichtig dabei: das Handy sollte so weit weg wie möglich und das E-Mail Postfach ausgestellt sein. Wenn du feststellst, dass es dich weiterbringt – mache es weiter.
Das Geheimnis von Erfolg ist also auch das Gemeinsame – das Geben und das Nehmen. Mit dem BNI besteht eine Plattform, die Wissen, Kontakte und Empfehlungen zur Verfügung stellt. Die Dynamik dahinter entsteht allerdings durch jeden einzelnen Unternehmer selbst. Die Aktivität und Selbstverantwortung muss jeder allein mitbringen. Ein Prinzip, dass unter der Führung von Michael Mayer sehr gut funktioniert. Danke für dieses spannende Interview!